Letzter Gig im Bunker

Heute letzte Party im Bunker. Ich bin gebucht, plane so um 01.00 Uhr aufzuschlagen, aber weil ich so ein komisches Gefühl habe, fahre ich mal früher hin.
Und richtig, schon alles vorbei.
Der Trachtenclub ist mit 2 Wannen da, wir hängen mit rund 250 Leuten ab. Ich denke mir, mal sehen was kommt und drehe die Musik was auf. Meine Möhre hat ja ne ganz gute Anlage, wenn man aufdreht und die Türen aufmacht, ist es auch draußen gut laut. Ich mache das mal so, und wir haben eine kleine Straßenparty. Es ist kalt. Zwei Mädchen frieren so, dass sie mich fragen, ob sie im Wagen sitzen dürfen. Ich lasse ja den Motor laufen, damit die Anlage genug Strom bekommt, und außerdem die Heizung, damit der Motor im Stand nicht zu warm wird. Daher ist es im Auto sehr warm... aber leider auch sehr laut. Wirklich sehr laut. Die Mädchen sagen, das sei Ihnen egal. Na gut. Heute sind die vermutlich taub.
Der anwesende Fotograph von der BZ (Kutte Bruckner natürlich) fragt mich, ob ich nicht auf das Dach meines Autos steigen könne, das gäbe doch ein prima Bild ab. Ist mir aber deutlich zu doof, muss ich also ablehnen.
Später entschließt sich die Polizei dann, den Platz vorm Bunker zu räumen, das läuft recht locker ab, keiner hat was über die Rübe bekommen, alles war eher gemütlich. Der Trachtenclub hat ein bisschen was über Megaphon gebrüllt, wir haben ein bisschen „Scheißbullen“ oder so gerufen, das ist man sich ja schuldig, sind dann aber abgezogen.
Paar Zivile haben Fotos von mir gemacht, vermutlich weil Sie dachten, ich sei der Rädelsführer oder so was. Hätten Sie sich schenken können, denn am nächsten Tag prangt mein Bild in der BZ, und obwohl ich nicht auf dem Dach meines Autos stehe, bin ich einwandfrei zu erkennen, mein Name steht freundlicherweise gleich unter dem Bild. Die Bäckerin, bei der ich morgens (also so gegen 12.00 Uhr) immer mein Rosinenbrötchen kaufe, hat das Bild gesehen und sagt: „Sind Sie dette inner Bezett?“. Sie lässt mich aber ohne Autogramwunsch gehen.