Nicht immer falsch

(aus einer aktuellen Diskussion zum Thema Deppenapostroph, Sektion Besserwisserei für Fortgeschrittene)

Unter bestimmten Umständen ist die Verwendung des Apostroph zur Abtrennung des Genitiv-S erlaubt. Nämlich wenn ohne Apostroph die Namensform nicht eindeutig ist.

Beispiel:

Andreas Eckkneipe.

Dies kann sowohl bedeuten: Die Eckkneipe von Andrea, also auch die Eckkneipe von Andreas. Im letztern Fall müsste eigentlich

Andreas' Eckkneipe

geschrieben werden (!)

In diesem Fall ist es aktuell erlaubt, daß Andrea ihre Kneipe Andrea's Eckkneipe nennt.

Diese Regelung steht so auch im Duden (allerdings erst seit 1996) und wird allgemein mit „Wieso? Laut Duden ist das Apostroph doch jetzt erlaubt“ fehlzitiert.

Nach wie vor gilt im Deutschen folgende Daumenregel: Das Apostroph ist meistens falsch, es nie zu benutzen ergibt im Zweifel weniger Fehler.

(ich erzähl das nur, damit ihr auffer Studentenparty in diesem Gesprächskreis der sich in der Küche bildet voll auftrumpfen könnt. Übrigens: Überhaupt „falsch“ ist die Apostrophschreibweise beim Genitiv erst seit 1901. Die Diskussion mit über 115 jährigen Studenten ist daher fruchtlos, sie haben’s in der Schule noch anders gelernt)