Apple goes Arsch

Ich war immer ein grosser Apple Fan, aber langsam ist der Bogen überspannt.
Nicht nur, daß die Produkte immer mehr eingeschränkt werden (Stichwort: das ganze iPhonedesaster) sondern auch als Firma wird Apple langsam echt unangenehm.

Lustig werden Webseiten verklagt, die irgendwelche "Geheimnisse" ausplaudern, wie z.b. dass auf der nächsten MacWorld in SFO neue Hardware aus dem Notebookbereich vorgestellt wird.

Aktuell ist auch ein Blogger dran, der sich "Fake Steve" nennt:
THE SECRET DIARY OF STEVE JOBS, Untertitel:
DUDE, I INVENTED THE FRIGGIN IPHONE. HAVE YOU HEARD OF IT?
Er selber erklärt sich aber als bekennender Apple Fan, nur eben nicht unkritisch.
Tatsächlich setzt er sich recht ätzend mit der Person Steve Jobs auseinander und geht auf einige durchaus nicht ganz unbekannte Schattenseiten von Steves Persönlichkeit ein.

Ungefähr so gefährlich für Apple wie 2 Minuten Stromausfall im Gästeklo. Nervt, wenn man aufm Pott sitzt, aber das war´s auch schon.

Noch hat Apple nicht geklagt, aber die Anwälte schiessen sich offenbar ein. Was ich ärgerlich finde ist, daß Apples Anwälte es für nötig befunden haben, die kompletten Vermögensverhältnisse des Familienvaters zu durchleuchten und dann zumindest indirekt damit zu drohen, er könne all das verlieren:

... since they've got a pretty thorough list, which means they've been doing some research on this and the offer didn't just come out of thin air. Their lists includes my home address, most recent assessed value of my house and all the information about my mortgage; a rental property that we own; my bank accounts and investment accounts, including the college funds for our kids, whose names are used; and our boat and two cars.

Bedeutet das letztlich, daß Apple Leuten droht, das Geld, das sie für die Schulbildung ihrer Kinder sparen weg zu nehmen?
Sieht ein bischen so aus, wie?

Der Betroffene ist offenbar nicht ganz arm, aber im Gegensatz zu Steve (dem echten) muss er die Raten für sein Haus noch abstottern.

Solchen Menschen mit finanzieller Ruinierung zu drohen ist ja mal ganz toll.

Zeit für die Abkehr, Zeit für Linux?


P.S.: Inzwischen fängt Apple wohl an, etwas zurück zu rudern... "war ja nicht so gemeint" und so. Nur: GEMACHT haben sie es vorher trotzdem. Angeblich hat Apple bis zu 500.000 $ geboten, wenn "Fake Steve" mit dem Bloggen aufhört. Ist das eigentlich besser, als mit finanziellem Ruin drohen?

P.P.S: Einer meiner Leser (doch, ich habe welche) hat mich darauf hingewiesen, daß der fragliche Blogger immerhin irgendwas mit Forbes zu tun habe und daher 1. nicht arm sei und 2. eventuell mehr dahinter stecke. Ein kleiner Krieg Apple vs Forbes oder "Alien gegen Predator" wie der Leser es nannte.
Ja, kann sein. Daß der Mann nicht arm ist, ist auch klar, (ich habe z.b. kein Boot) und als "Senior Editor" bei Forbes kann man vermutlich um die 100 K$ je Jahr einstreichen. Ferner hat der Mann auch ein Buch geschrieben, in dem er Teile seines "Fake Steve" Blogs verwurstet hat. Das verkauft sich dem vernehmen nach recht gut. Das reicht sicher alles für eine recht anständiges Leben, aber wohl nicht, um bei den in den USA üblichen "Schadensummen" und den daraus resultierenden Anwaltskosten einen Rechtsstreit mit Apple durch zu stehen.
Nun... was lernen wir daraus?
Auch was der Grillmaster schreibt, darf man nicht unkritisch hinnehmen, ich vereinfache manchmal. (Kaum zu glauben, oder?)
Aber ändert dies was daran, das Apple den Mann mit bisher sehr seltsamen Methoden mundtot machen will, anstatt sein im Grunde unschädliches Geschreibsel gelassen aus zu sitzen? Sieht nicht so aus finde ich.
Steckt eventuell mehr dahinter? War alles ganz anders? Möglich.

Aber sicher

Ich bin in letzter Zeit ein bisschen geflogen, unter anderem wieder nach den USA (nach 8 Jahren) und auch ins EU-Ausland. Dabei sind mir die zum Teil geradezu lächerlichen Sicherheitsmassnahmen an den Flughäfen aufgefallen.

Zunächst mal: Das Risiko in einem Flugzeug durch einen Terroranschlag zu sterben ist nach wie vor extrem gering.
Mal paar Zahlen gefällig?
Seit 1969 sind weltweit ca. 2000 Menschen durch Sprengstoffexplosionen in Passagierflugzeugen gestorben, Krieg nicht mitgerechnet.
Das ist - mit Verlaub - nicht viel.
Ich will die Zahl nicht verharmlosen, beileibe nicht, aber es hilft eventuell mal die richtige Relation:
Im Strassenverkehr sterben durch Unfälle nur in Deutschland jedes Jahr mehr als doppelt so viele Menschen.
Jedes einzelne Jahr.
Nur in Deutschland.

Na gut, höre ich Leute sagen, aber New York 11.09. Terroranschlag World Trade Center … das ist doch mal ein ganz anderes Kaliber.

Ist es?

Okay, die Anschläge auf das World Trade Center hat ca. 3000 Leute das Leben gekostet. Also in etwa so viele Leute wie TÄGLICH (!) an Diabetes sterben.
Ja, der nutzlose Tod durch Terroranschläge ist schrecklich. Aber rein statistisch handelt es sich um eine eher vernachlässigbares Risiko.
Selbst wenn man die persönliche Perspektive mit einbezieht, ist die Situation nicht anders: Die Familien der Opfer trauern zu recht. Ihnen ist mit meiner Aussage nicht geholfen. Aber auch nicht den Familien, die Angehörige auf andere "ungerechte" Weise verloren haben mit dem Hinweis, es sei ja wenigstens kein Terroranschlag gewesen, sondern nur Unfall, tödliche Krankheit, oder gar Krieg. Im Krieg im Irak allein sind mindestens 2000 US Amerikaner gestorben. Wenn die USA so weiter machen, gibt es bald mehr Familien die um Tote trauern, die durch den "Kampf gegen den Terrorismus" gestorben sind als solche, die um Tote DURCH den Terrorismus selbst trauern müssen. Von den ca. 30.000 Toten unter der irakischen Zivilbevölkerung ganz zu schweigen. Aber darum soll's hier gar nicht gehen. Sondern nur um den Fakt, dass jeder jemanden persönlich kennt, der zu früh an Krebs oder Aids oder einem Autounfall oder IRGENDWAS "unnatürlichem" gestorben ist, obwohl er noch nicht "dran" war.
Jeder, oder?
Aber wie viele kennen jemanden, der durch einen Terroranschlag umgekommen ist. Persönlich? Sehr sehr … sehr … wirklich sehr sehr wenige. Und wenn's um Flugzeuge alleine geht, sind's noch mal viel viel weniger.

Trotzdem wurde zwischen 2001 und 2005 ca. 15 Milliarden US$ für Flughafenkontrollen ausgegeben... allein in den USA. Weltweit werden derzeit mal eben 5,6 Milliarden US$ pro Jahr verblasen, um ein sowieso schon sehr kleines Risiko zu minimieren.

Ich habe damit zwei Probleme:

1. Das selbe Geld könnte an anderer Stelle wesentlich mehr bewegen, wenn es um eine ganz brutale "Geld gegen Menschenleben" Rechnung ginge. Die selbe Summe z.B. in Medikamente oder nur sauberes Wasser in Afrika investiert... unglaublich was da bei raus käme. Nun gut, das sind eben Leute in Afrika. Nicht in den USA oder in Westeuropa. So traurig das ist, aber ob jemand in Afrika stirbt ist uns letztlich egal, stimmt's? Aber so weit müssen wir ja gar nicht gehen, um diese Diskussion gar nicht erst anzufangen. Die selbe Summe in die Diabetesforschung gesteckt oder in die Krebsforschung... auch da könnten wesentlich bessere Hebel erzielt werden, als zu verhindern, dass pro Jahr eventuell ein Flugzeug mit 300 Personen gesprengt wird. Wir reden von 5,6 Milliarden US$ pro Jahr. Glauben wir nicht, dass die Krebsforschung damit recht weit käme? Weiter als 300 Personen?

Wenn es so sinnlos und grausam ist, daß z.b. die Lockerbie Opfer sterben mussten (und nicht, dass wir uns missverstehen: Das war sinnlos und grausam), ist es dann nicht noch viel sinnloser und grausamer, all die Leute an Krebs sterben zu lassen, nur weil man anstatt zu forschen das notwendige Geld zur "Rettung" von 300 Fluggästen ausgibt, die vielleicht gestorben wären, wenn man es nicht getan hätte? Im Gegensatz zu den Krebspatienten können die Fluggäste ihr Problem ja einfachst selbst lösen, indem sie nicht fliegen. Das tun sie aber nicht, weil sie zu Recht den Terrorismus nicht als sehr wahrscheinliche Gefahr für ihr Leben aufassen.

2. Das Geld hilft nicht mal. Ich will aus meinem eigenen Erfahrungsbereich einige Beispiele bringen. Nun gut, ich muss also immer meine Schuhe ausziehen und meinen Gürtel aufmachen oder gar rausnehmen. Warum eigentlich? Weil ich im Gürtel WAS GENAU versteckt habe? Ein Faltschwert? Manche der "Sicherheitsmaßnahmen" erschliessen sich mir nicht. Neulich hatte ich nur Handgepäck dabei und da war natürlich - Mist, vergessen - eine Deo und Rasierwasser dabei. Ob ich das wegwerfen wolle. Nein, wollte ich nicht. Okay, dann müsse ich an einem Automaten für 50 Cent Plastiktüten ziehen. Hab ich gemacht. Komme mit den Tüten zurück und überlege nun die ganze Zeit, was die Sicherheitsleute mit meinem Flüssigkeiten und den Plastiktüten wohl machen werden. Zu meiner äussersten Verblüffung musste ich das Deospray in die ein Tüte packen und das Rasierwasser in die andere.
"Und nun?" fragte ich nachdem ich das gemacht hatte.
"Jetzt können Sie das wieder einpacken" war die Antwort.
"Wie..." entfuhr es mir ungläubig "Das ist alles? Jetzt ist das sicher, weil das in kleinen Plastiktüten ist?"
"Ja" war die Antwort. Das Sicherheitspersonal hatte dabei ganz deutlich den "Wir haben uns die Kacke nicht ausgedacht" Gesichtsausdruck.
Ich habe also die beiden Sachen, im Gegensatz zu vorher in Plastiktüten gesichert wieder in meinen Handkoffer getan... fertig.

Ich überlege nun: Mal angenommen, im Deo des Terroristen sei nun Nitro und im Rasierwasser Glitzerin... wie genau hindert ihn die Plastiktüte nun, das Zeug im Flugzeug zu vermischen? (jaja, ich weiss, daß das so nicht geht... ist nur mal eine prinzipielle Frage.)

Das sind also die Sicherheitsmassnahmen die man für 5,6 Milliarden pro Jahr bekommt?

Zu Rechtfertigung führt die amerikanische Transportation Security Administration (TSA) aus, dass durch die Sicherheitsmaßnahmen 13 Millionen verbotene Gegenstände entdeckt worden seien. Klingt gut. Bis man bemerkt, dass von "verbotenen" und nicht etwa von "gefährlichen" Gegenständen die Rede ist. Also, was sind eigentlich diese verbotenen Gegenstände?
Im vorliegenden Fall überwiegend …
Feuerzeuge.

Es wurden also 5,6 Milliarden US$ ausgegeben um den Flugpassagieren ihre Feuerzeuge wegzunehmen?
Na, das hat sich aber gelohnt.
Ich denke es kann - unabhängig davon, was man mit einem Feuerzeug genau tun muss, um ein Flugzeug zum Absturz zu bringen (drohen, die Haar des Kapitäns anzuzünden eventuell und der fliegt dann lieber das Dingen in den Boden?) - als gegeben angenommen werden, dass die Feuerzeuge einsammeln exakt NULL Sicherheitsgewinn gebracht hat; einfach weil es äusserst wahrscheinlich ist, dass die Feuerzeugträger ALLE mit ihrem Feuerzeug das Flugzeug auch wieder verlassen hätten, ohne damit was zu anderes zu machen als schlimmstenfalls verbotenerweise ein Zigarette anzünden. Früher, als Rauchen in Flugzeugen noch erlaubt war, durfte ich selber beobachten, dass rauchen nicht zu Flugzeugabstürzen geführt hat. Obwohl: ich als Nichtraucher habe mich oft genug durchaus terrorisiert gefühlt durch die Raucher... na gut, das ist ein anderes Thema.

Also: Eingesammelt werden Feuerzeuge und Nagelscheren. Himmel. NAGELSCHEREN. Ja, klar, wenn man determiniert ist, kann man mit Nagelscheren jemand umbringen. Aber der trainierte Terrorist braucht dazu doch keine Nagelschere. Oder schneidet er damit heimlich wichtige Leitungen im Flugzeug durch?
Anderes Beispiel: Erst vor kurzem ist mir aufgefallen, das ich JEDEN einzelnen Flug dieses Jahr versehentlich schwer bewaffnet unterwegs war: Einerseits habe ich immer so ein Kreditkartentool dabei, also eine 3 Millimeter dicke Stahlplatte in Kreditkartenformat, die neben Flaschenöffner, und diversen Aussparungen als Notschraubenschlüssel unter anderem auch zwei recht scharfe Messerkanten hat, eine sogar in Form einer kleinen Säge. Andererseits führe ich immer eine Phasenprüfer in meiner Jacke mit. Also letztlich einen Schraubenzieher! Im Vergleich zur Eignung eines Schraubenziehers als Dolchersatz ist eine Nagelschere doch Kinderkram. Hat mir keiner abgenommen. Ist alles jedes mal durch den Scanner gelaufen, NICHTS. Schraubenzieher sind übrigens "verbotene" Gegenstände. Bin ich immer mit ins Flugzeug geklettert. War keine Absicht, ich habe den Kram eben einfach vergessen, ich habe das Zeug immer dabei, wie auch einen Kuli und einen Füllhalter.

Wenn man mir das nun abgenommen hätte, wäre die Sicherheit im Flugzeug dann gestiegen? Nein, keinen Deut natürlich, denn ich bin nun mal kein Terrorist und von mit geht als Bedrohung höchstens aus, dass ich nicht mehr ganz höflich bin, wenn mir der Nachbar im Flugzeug auf die Hose kotzt (ist mir mal passiert).

Die Aussage, man habe xy Millionen verbotene Gegenstände eingesammelt ist also alleine sinnlos. Wichtig ist doch nur, von wie vielen eine tatsächliche Gefahr ausging. Wie viele dieser "Gegenstände" hat man also Terroristen abgenommen? Das wäre mal eine Aussage. Die ist natürlich letztlich nicht zu treffen. Ich wage aber mal die Vermutung, das es nicht sehr viele waren. Sagen wir mal: Drei.

Und die drei wollten mit der Nagelschere am Hals eine Stewardess den Kapitän erpressen, irgendwo gegen zu fliegen oder wie?

"Isch schlitz die auf, isch schwöre"

Als man ihnen die Nagelschere abgenommen hat, haben sie sich im Flugzeug vor lauter Frust einen angetrunken und daher nicht bemerkt, dass die Messer, die man zum Flugzeugessen bekommt, dafür sowieso viel besser geeignet wären? Muss ich mir das so vorstellen?

Für so was werden also Milliarden ausgegeben, während der "echte" Terrorist sich in der Ukraine oder dem Lütticher Flohmarkt ne Panzerfaust aus Restbeständen des zweiten Weltkriegs besorgt, sich damit in Tegel in der Nähe der Landebahn postiert und einen Jumbojet abschiesst, der voll mit Leute ohne Feuerzeug und Nagelscheren ist. Oder er macht's so wie die beiden rumänischen Journalisten, die kürzlich im Rahmen einer Recherche zum Thema Sicherheit ungehindert als Arbeiter verkleidet durch den Lieferanteneingang auf einen Flughafen gefahren sind und mit Klebeband Handgranatenattrappen an Flugzeugen befestigen konnten.

Das ist genau der selbe Scheiss, wie wir gerade für ebenfalls heftiges Geld die Vorratsdatenspeicherung einführen, die E-Mailverkehr und Verbindungsdaten von Funktelefonen und Festnetzanschlüssen für 6 Monate speichert, wärend der Terrorist zu einem Münzfernsprecher geht oder mal eben ein Handy klaut.
Und wenn das auch nicht hilft, liest er eben irgendeinen Agentroman und lernt da, wie man trotzdem anonym kommuniziert.
Mal ganz abgesehen von den bürgerrechtlichen Bedenken stehen hier auch Kosten und Nutzen in keinem Verhältniss: Nach einem vom deutschen Justiziministerium beauftragten Gutachten des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht, gehen derzeit nur circa zwei Prozent der behördlichen Abfragen von Verbindungsdaten deswegen ins Leere, weil die Daten schon gelöscht wurden. (Da das Gutachten nicht ganz das gewünschte Ergebnis hatte, wurde das Papier erstmal weggelegt.)
Für diese 2 Prozent werden nun mindestens zig Millionen ausgegeben? Wohl kaum. Aber wofür dann?

Das ist das wahre Problem mit Terrorismus: Nicht, daß Menschen sterben, sondern daß irgendwelche Leute sich irgendwelchen Quark ausdenken. Ahnung haben sie keine, aber Ideen viele.
"Wir könnte ja mal... äh... von allen Bundesbürgern die Fingerabdrücke nehmen und die auf dem Pass speichern, das wird bestimmt irgendwie helfen gegen den Terror. Seit dem wir das bei den Kriminellen machen, gibts ja auch keine Verbrechen mehr. Die Spanier haben das ja auch und da gibts ja auch keine Terroransch....äh... blödes Beispiel, egal wir machen´s trotzdem. Und wir stellen überall Kameras auf, das machen die Engländer auch und die haben ja auch keine Ansch...äh... blödes Beispiel... aber wir machens trotzdem.
Und Rasierwasser, das stecken wir in Plastktüten, dann kann's nicht mehr explodieren."
Wenn das Max-Planck-Institut oder sonst jemand ihnen sagt, das die Idee blöd ist oder eher wenig hilft, wird mal rasch weggehört und ungehindert von störender Sachkenntnis irgendwelcher Aktivismus gezeigt, der im besten Falle sehr teuer, sehr nutzlos und lächerlich ist, zunehmend aber sehr teuer, sehr nutzlos und dafür freiheitsbeschneidend. Die Folgen DAVON wiegen schwerer als die direkten Folgen des Terrorismus.
Zugegeben, die Erkenntnis ist nicht neu. Noch dramatischer wird sie aber, wenn man das Bedrohungspotential richtig einschätzt.
Mal abgesehen von der ganzen Diskussion um die Ursachen des Terrorismus und welche Wege sich da auftun, ihm wesentlich sinnvoller zu begegnen, ist es schon erhellend, sich vor Augen zu führen, daß eine konkrete Bedrohung über das normale Lebensrisiko hinaus praktisch nicht besteht. Es ist viel wahrscheinlicher, dass ich morgen auf der Treppe ausrutsche und mir das Genick breche, als dass ich durch einen Terroanschalg sterbe.
Zumindest Schäuble sei eine andere Wahrnehmung verziehen, er ist immerhin Opfer eines Anschlages gewesen und sitzt jetzt im Rollstuhl. Aber im Grunde bedeutet das schlicht, das er in der heutigen Zeit für den Job des Innenministers nicht geeignet ist: Er ist quasi befangen.

Nun gut: all der Quatsch schafft irgendwelche Arbeit. Sie ist zwar nicht sinnvoller als Harken des Mittelstreifens der Autobahn oder andere ABM-Jobs, aber hat den Vorteil, dass es zunächst mal so aussieht, als würde sie irgendwelche Sicherheitsprobleme lösen. Und während in Wirklichkeit vielleicht 200 Menschen pro Jahr durch solchen Kram gerettet werden und gleichzeitig die Leute wie die Fliegen beim Putzen ihrer Wohnung abkratzen (1999 in Deutschland 5600 Menschen beim putzen, kochen, heimwerken tödlich verunfallt), wird den Leuten die in der Sicherheitsbranche tätig sind vorgegaukelt, sie täten einen für die Gesellschaft nützlichen, ja notwenigen Job.
Und diese ermutigende und selbstwertsteigernde Gewissheit ist doch auch Geld wert, oder?

So gesehen sollte ich in Zukunft unbedingt vermeiden zu lachen, wenn das Sicherheitspersonal am Flughafen mich mein Deo in Plastiksäckchen packen lässt.

(oben erwähnte Zahlen teilweise aus dem Artikel "Did you pack your bags yourself?" aus der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal)

Ach ja: Frohe Weihnachten!



Meine Pate ist Gaga!

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Keine Kommentar.

Heiße Kuchen, aber ich Zweifel, normalerweise Punktgeschweißte!

Automatisierte Übersetzungen werden immer besser, inzwischen kann man schon ganz gut erahnen worum´s geht:

Apple iPhone hat sie wie heiße Kuchen nach dem letzten Start.

Na gut ich nehme das zurück. Im weiteren Verlauf des Artikels gehts dann darum wie man selber den Akku des iPhones wechseln kann.
Oder vielleicht geht´s auch darum, wie man aus sich selber und dem iPhone einen Androiden bauen kann:

Der Nutzer ist verpflichtet, die Batterie ablösen Kontakt von Original und löten die neue Ersatzbatterie mit sich.

Oh. Äh. Ich habe in meinen Leben schon oft aus versehen versucht etwas mit mir zu verlöten und kann sagen: Das tut weh und klappt nicht. Ausserdem ist es offenbar gefährlich:

Beachten Sie, dass dies rein DIY (Do It Yourself), und der Benutzer kann, um die Gefahr einer Explosion Batterie (da gibt es eine ganze Reihe von Fällen geschah am gefälschte Batterien), nachdem der Ersatz.

Glücklicherweise gibts wohl zum "Batterie an sich selber löten" eine Alternative:

Ich Zweifel an der Qualität und Zuverlässigkeit der Batterie selbst als Ersatz normalerweise die Batterie Zelle Kontakte werden Punktgeschweißte statt Löten.

Das mit dem Zweifel hätte ich besser nicht ausdrücken können: Ich auch Zweifel.
Und Betreiber der Webseite auch Zweifel, den schreiben er ganz untiges:


WICHTIG: Du bist Lesen einer Seite, die Maschine übersetzt wird "wie besehen" ohne Gewähr. Anders als die menschliche Übersetzung, maschinelle Übersetzung nicht verstehen, die Grammatik, Semantik, Syntax, Idiome der natürlichen Sprache, so oft ungenaue und niedrige Qualität Text, ist irreführend und unverständlich.

Ach was.

Telefonate im Zug Teil 577

So, ich weiss jetzt alle Details der Verarbeitung von Überweisung zwischen Banken und die Besonderheiten des Jahreswechsels ("Die Bundesbank macht mit den Daten am 31.12. ja sowieso nichts mehr, das wird dann erst am 2.01.2008 weitergeschickt").

Im Telefonat erfahre ich auch, welche Banken an welchem Tag des Jahres ihre letzte Verarbeitung machen.

Also ich sag mal: Bei der PIIIIEP und der PIIEP und auch der PIIII-IIEP sollte ihr lieber nicht versuchen, am 28.12. noch ne Überweisung zu tätigen, die in diesem Jahr noch erledigt werden soll.

Kesselware,kalt

Ich wusste VOR Besuch dieser Frittenbude in Berlin (heisst hier natürlich "Pommesbude") nicht mal was Kesselware ist.

Aber "Kesselware, kalt" ist doch echt spitze, oder?

Kesselware kalt k

Herr oder Frau Junidis

Als ich sechs Jahre alt war, kam das Lied
Ol´ Junidis Laf
auf den Markt.
Hörten meine Eltern häufig und ich fand´s auch nicht schlecht, soweit ich mich erinnere.
Ich fragte mich immer wer Junidis ist, mir war klar, dass es sich um eine Person handeln musste.
Und dann dieses ständig wiederholte "laf laf laf".

"Lach doch Fräulein Junidis, lach lach lach"?

Hab das Lied gerade noch mal gehört und musst mich dran erinnern.
Ist ne Weile her.
Und wer rechnen kann, der weiss nun auch wie alt der olle Grillmaster 2000 inzwischen ist.

USA 2

Für alle die es noch nicht wussten: An feuergefährlichen Stellen rauchen kostet in Los Angeles 541 Dollar Strafe:

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Ist bestimmt der Bequemlichkeit halber abgerundet von 541,37 Dollar.

USA 1

USA. Hotelfahrstuhl. Ich auf einer Konferenz für 6 Tage und fahre den Fahrstuhl jeden Tag mindestens vier mal. Dabei zwei Beobachtungen gemacht:

1. Es gibt noch immer eine Menge Leute, die glauben MEHRMALS auf den selben Knopf drücken mache Fahrstühle schneller.
2. Japaner fummeln gerne an den "Tür schliessen" Köpfen rum, um das letzte raus zu holen.

1. ist ja nun nichts neues, erstaunlich nur, wie selbst Besucher eines doch recht technikafinen Meetings (30th ICANN Meeting) sich da in nichts von Else Kaluschke unterscheiden. Drücken auf den Knopf zum Aufzug holen, der leuchtet auch, aber der Aufzug kommt nach 30 Sekunden nicht. Dann wird NOCHMAL drauf gedrückt. Mehrere Leute drücken auch MEHRMALS drauf. Aha.

2. Ist interessanter: Wenn alle im Fahrstuhl sind und jeder gedrückt hat wo er hin will, dann dauert´s ja noch 2-3 Sekunden, bis die Tür zugeht. Die wartet der gemeine Ami gerne ab und auch sonst jeder den ich beobachtet habe (incl. mir selbst). NUR Japaner nicht. Die drücken auf den Knopf zum Schliessen der Tür des Fahrstuhls, um diese 2-3 Sekunden zu verkürzen. Dabei ist es egal, ob es männliche japanische Kongressteilnehmer verschiedenen Alters sind, oder weibliche kichernde Teenager, es wird der Knopf gedrückt. Auch wenn zwischendurch einer aussteigt: sobald die Person den Aufzug so gerade verlassen hat ZACK japanische Finger am Tür-schliessen Knopf.

Hm. Gibt´s da einen ganz einfachen Grund, Z.B. ist die Sicherheitsspanne bis die Tür von alleine schliesst in Japan 30 Sekunden lang? Spielen die Japaner einfach nur gerne an jedem irgendwie "elektrischen" Zeug rum und holen alles raus was drin ist? (Das würde so manche seltsame Funktion von Uhren und Videorecorder erklären). Drücken sie den Knopf also nur, weil er da ist und ein Funktion hat? Oder ist die japanische Kultur inzwischen so hektisch, dass 2 Sekunden tatsächlich zählen?

Würde ich echt gerne wissen.

Zurück in meinem alten Kiez: Signs and Miracles

Bin mal wieder da, wo ich früher wohnte. Alle deutschen Geschäfte sind weg, die danach gekommen türkischen Gemüsegeschäfte sind auch weg, dafür gibts jetzt reichlich IRAN Import/Export- und mehrere Geschäfte wo man Nachts allerlei Kram kaufen kann, wie Bier und Zigaretten und Bier und was zu Rauchen und Schokoriegel und Bier und Kartoffelchips.
Und Zigaretten.
Nennt sich "Reisebedarf" und "Nachtschop".
Während ich meinen Döner äh.... esse, habe ich die Gelegenheit, diese Geschäfte genauer anzusehen. Zunächst mal fällt auf, daß das Geschäfts unter anderem "Drinks" anbietet, und zwar OHNE Deppenapostroph!

Dafür gibts dieses schöne Schild im Fenster:
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Tja, männliche Mitarbeiterinnen sind in der Tat selten.

Und dann noch diese Werbung (selbes Geschäft):

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Dynamic Preaching, Signs and Miracles. PowerPacked! Wow!
Freier Zutritt!
Schade, daß das schon vorbei war, das hätte ich mir gerne mal angesehen.



Im Laden kann man übrigens auch Bier kaufen.

Wie sich Bilder gleichen

Der Grillmaster (also ich) verfügt ja über reichhaltige Erfahrungen, wie sich Reisende durch öffentliches Telefonieren in Zugabteilen, rumpinseln in wichtigen Dokumenten wärend des Fluges oder öffentlich in hoher Lautstärke geführten Gesprächen selbst zu Deppen machen. Offenbar ist er aber damit nicht alleine, wie folgende Mail eines Freundes beweist:

Sitze gerade im Flug von Berlin nach Amsterdam - vor und neben mir zwei "Businessmen", die sich laut darüber unterhalten, dass Sie in ihrem Meeting in Amsterdam Informationen vorenthalten, dass alle anderen im Grunde Idioten sind, und dass sie überhaupt die Besten sind. Das Ganze immer wieder mal mit kompletten Sätzen in Englisch (mit dem super-schönen deutschen Akzent) erzählt...

ARGH! DAS ist genau der Grund, warum ich glaube, dass die meisten Firmen echt für'n Arsch sind und warum es gut ist, dass uns die Chinesen, Inder und sonst wer in vielen Industrien gerade so richtig
auf die Fresse hauen.

Ehrlich - so was kotzt mich echt an... wenn es nicht so lustig wäre sich den Mist anzuhören! Winking



Und weiter:

Ist Dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass diese ganzen "ich-bin-
ja-so-wichtig"-Geschäftsleute über nicht-anwesende Dritte immer in
der Form "der Meier", "der Müller" oder "die Schulze" sprechen? NIE
mal ein "Peter", "Heinz" oder "Gaby" - oder auch ein weniger
persönliches "der Herr Meier", "die Frau Schulze"...

Nee, nee - was ist es nur mit diesen Leuten... ich meine: dem Meier!

Guten Tag!

Heute per Mail reingekommen (6x):
____________________________________________
Den guten Tag mein teuerer Freund!
Wie das Leben? Ich werde zur Bekanntschaft zu Ihnen glucklich sein... Zu Mir es sehr
Gut Ihre Seite auf dem Grundstuck. Ich wollte Sie wissen es ist besser!
Ich denke zu uns, wird bequem sein, wenn wir uns durch die elektronische Post umgehen werden,
Ich kann Ihnen die neuen Fotografien schicken, und, grosser uber mich sagen ist unmittelbar.

Sie konnen mir zur Adresse schreiben: anghelazeka@gmail.com

Wahrscheinlich, im Laufe des Anfanges werde ich uber mich unmittelbar sagen:
Meinen Titel Anghela. Zu mir 28 Jahre. Das, was ich einen guten Charakter, und mit mir es habe
Sehr interessant. Ich hoffe zu Ihnen, soll wie, sich mit interessant zu entwickeln
Ich unsere Bekanntschaft!!!
Ich suche die zweite Halfte des Lebens, die sicheren und starken Beziehungen aufzubauen
Es ist jeder Tag unsere Herze waren naher, unsere Gefuhle wurden starker. Ich wei?,
Es ist in dieser gro?en Welt irgendwo das Herz, das ich wahnsinnig mogen wird,
Sorgen Sie sich und schutzen Sie mich! Ebenso, wie eine beliebige Frau, ich die sichere Unterstutzung und die Unterstutzung im Menschen des Menschen suche. Der Mensch, den im Zustand gern zu haben und zu fuhlen, respektiert mit der Frau, es ist fur mich notwendig.
Aber, ich verstehe, dass Sie als mich, aber es nur das gro?e Plus fur uns mehr alterer seid. Tatsachlich der Mensch, der wei?, dass solches Leben, das das Ziel und die Lagen hat - der sicherste und wahrhafte Mensch! Was Sie in diesem Fall denken? Ich die Hoffnung habe die richtige Auswahl gemacht...
Ich denke zu uns, wird bequem sein, wenn wir uns durch die elektronische Post umgehen werden, ich kann Ihnen die neuen Fotografien schicken, und, grosser uber mich sagen ist unmittelbar.
Ich wunsche Ihnen den guten Abend und die angenehmste gute Nacht!
Den starkesten und leidenschaftlichen Kuss!
Ihr Freund Anghela.
_____________________________________________

Aha.

Zugfahrt

Keine Zugfahrt ohne: "Hallo? Ich bin im Zug, der Empfang ist ja hier so schlecht.... hallo?


Gähn.

Tegel

Aus dem Wettbewerb "belauschte Telefonate die mittlere Katastrophen erahnen lassen", diesmal in der Sonderdisziplin "kürzestes Telefonat":

Ich neulich am Flughafen Schönefeld in Berlin, dort jemand abgeholt. Wärend ich munter warte, sagt eine Frau neben mir in ihr Funktelefon:
"Tegel?"

(wer Berlin nicht so kennt: Tegel ist ein anderer Flughafen von Berlin, der vom Flughafen Schönefeld mal lockere 35 Kilometer quer durch die Stadt entfernt ist, geschätzte Fahrzeit tagsüber: eine Stunde.)

Mal ne andere Frage: Wurden eigentlich schon genug Witze darüber gemacht, das Dieter Bohlen in einem Ort namens Tötensen wohnt?
"Hoffentlich Tötensen!" oder sowas? Ja, har har har, wirklich witzig, nich?

Lustiger, weil aus der immer aktuellen Kategorie "was ist schon Computerschach gegen automatisierte Übersetzung?" hier mal einige Textproben eines in Indien erstellten Computerprogramms, vom Anbieter vollmundig als "liegt auch in deutsch vor" angepriesen:

var TXT_Var48652 ="Diese Verbindung wird in Testdrive gesperrt"
var TXT_Var48653 ="Spezielle Putzfrauen werden nicht erlaubt"
var TXT_Var48655 ="Atleast ein (Punkt)symbol sollte betreten werden.
Überprüfen Sie bitte den Wert, den Sie eingetragen haben."
var TXT_Var48657 ="Nur GIF-, png-, Jpg- und JPEG-Bilder können
Antriebskraft. Überprüfen Sie bitte das Bild, das Sie
vorgewählt haben."
var TXT_Var48658 ="Räume erlaubt nicht im Dateinamen. Überprüfen Sie
bitte den Wert, den Sie eingetragen haben"
var TXT_Var48663 ="Horizonatal Stimmen"
var TXT_Var48690 = "Text Fangen auf"
var TXT_Var49052= "Füllen Sie bitte oben FTP-Tor";
var TXT_Var49095 = "Versteckt Fangen Sie Eigenschaften auf";
var TXT_Mobi4802="Bist du du möchtest die gegenwärtigen änderungen
speichern sicher?";

Bei "Spezielle Putzfrauen werden nicht erlaubt" haben wir doch 2-3 Minuten gebraucht um rauszufinden was gemeint ist.

Damit ihr selber rätseln könnt, verrate ich die Lösung nicht. Wer die Lösung findet, kann mir ja schreiben und ich sag euch dann ob ihr richtig liegt.

Prana und so weiter

Der Grillmaster braucht mal wieder eine Dosis Lachkrampf und geht auf die immer verlässliche Seite der Firma Alsen aka "In bin Verlag".
(
http://www.ichbinverlag.de/.)
Diese Leute bieten nicht bloss irgendwelchen Esoterikkram an, sondern sind selbst nach Massstäben der eh schon lustigen Biophotonon-levitiertes-Wasser-Prana-Energie Branche bemerkenswert. Für den Eingeweihten: Es handelt sich um die Macher des legendären "Depoopers" (Ein Röhrchen, das man sich zwecks Entgasung des Darms in den Ar... äh... also ... reinsteckt) und des von Gabi selbst gehäkelten Prana-Verstärker Käppis.

Das Prana Verstärkerkäppi (nach Umbenennung jetzt "Biophotonoen Verstärkerkäppi") hat unter anderem die Wirkung, daß man mitunter unsichtbar wird (mileage may vary). Als Beweis gab der Autor auf früheren Seiten an, daß er, wenn er das Käppi bei Besuchen in der Stadt trage, von andern Leute nicht mehr beachtet würde. Hm.... Also ich würde auch versuchen, Leute mit seltsamen Käppis auf´m Kopf und Röhrchen im Arsch nicht zu beachten. Mein weiss ja nie, ob die nicht mal ernsthaft durchdrehen.

Von Zeit zu zeit sehe ich mal rein, um zu sehen was Familie Alsen neben Meditations CD´s (Deppen Apostoph nicht von mir) mit Titeln wie
"Mein Geld will singen...(Shabda-Reichtums-Anwendung)" sonst noch Neues hat.

Im Moment sind in der Esotherikbranche ja mal wieder kolloide Gold- und Silberwässerchen en vogue, und bingo: Gibts jetzt auch vom Depooper Erfinder.

Richtig nett wird es, wenn auf der Webseite Dankesschreiben zitiert werden:

ich roch immer so stark an der Scheide, daß mein Freund das garnicht mochte. Dann habe ich mit deinem Kolloid das gewaschen, einwirken lassen und dann gespült. Dann war es weg. Jetzt haben wir mehr Freude.“

Aha. Wer glaubt, daß "roch immer so stark an der Scheide" auf bakteriellen Vaginose oder Pilze hindeutet hat vielleicht recht. Macht aber nix, denn gegen Pilze hilft das Silberwasser 1a:

Seit Jahren leide ich unter innerem Pilzbefall (Candida und sowas), und ich fürchte, daß die Pilze auch in meinem Körper und Kopf (über das Blut) kursieren. Jetzt nehme ich immer das Silberwasser-Kolloid von Ihnen und fühle mich schon viel besser. Es kommt stinkendes Material bei der Verdauung, und ich fühle mich wie innen-aufgeräumt. Auch kann ich mich viel besser konzentrieren, und die Kopfschmerzen sind verschwunden..."

Es kommt stinkendes Material bei der Verdauung.
Klar.
Pilzbefall im Kopf könnte aber hinkommen.

Das Silberwasser-Kolloid mit Ihrem levitierten Wasser ist viel besser als das Zeug, was man da mit destlliertem Wasser kriegt! Ich übersäuere nicht mehr so im Magen und Darm, weil das destllierte Wasser ja ziemlich tot ist. Jetzt kann ich es ohne unangenehme Wirkungen nehmen und ich habe im Kopf immer so ein fröhliches Kribbeln beim Denken, und der Körper ist irgendwie freier und offener.“

Der Grillmaster hat auch immer so ein Kribbeln beim Denken. Jedenfalls wenn er solche Sachen liest.

Navigation

Unterwegs gewesen.

Okay, fahren wir mal nach Hause, sollten ca. 250 Kilometer sein. Zieladresse in die Navigation eingegeben. "Zielführung starten" drücken.
Paar Sekunden später geht´s auch schon los:
"Bitte fahren Sie an der nächsten Möglichkeit links"
30 Meter weiter:
"Jetzt bitte links fahren."

Und plötzlich:
"Bitte beachten Sie alle Verkehrsregeln."

Was?

WAAAS?

Die Navi sagt mir tatsächlich ich soll die Verkehrsregeln beachten?

Ich sehe meine holde Maid auf dem Beifahrersitz an, vielleicht leide ich ja unter Sinnestäuschungen. Sonnenstich oder so. Aber ihr Gesichtsausdruck verrät: sie hat das auch gehört.
Wir sind für ein paar Sekunden völlig perplex und fahren erstmal weiter.

So eine Ansage habe ich noch nie von irgendeiner Navigation gehört. Ich wusste nicht mal, daß das im Sprachschatz der Kisten enthalten ist. Und wie erkennt die Kiste, wann sie mich ermahnen soll? Und mal abgesehen davon bin ich zu dem Zeitpunkt absolut vorschriftsmäßig gefahren. Und selbst wenn nicht, ist es in Wirklichkeit schon soweit, das die Autos einen bei Fehlverhalten ermahnen?

Wir fangen an zu grübeln und entwickeln Theorien. Am Ende sind wir uns schon nicht mehr sicher, WAS genau die Kiste gesagt hat.

Erst einige Kilometer weiter halten wir es nicht mehr aus. Wir drehen um und fahren zurück. Wieder auf den Parkplatz gestellt, Navigation aus und wieder an, Ziel erneut eingeben und wieder losfahren. Die Fahrtanweisungen kommen auch, aber der Hinweis, ich möge die Verkehrsregeln beachten nicht. Ich fange an Schlangenlinen zu fahren und setze ein Stück zurück und gebe die Route noch mal neu ein. Nichts.
Wir wiederholen das Spiel 2-3 mal.
Nichts.
Einige Passanten gucken komisch.

Ich spekuliere, daß die Navigation die genaue Position des Autos nicht kannte und "dachte", ich sei geradeaus in die Einbahnstrasse gefahren. Um die Ansage erneut zu provozieren fahre ich jetzt tatsächlich und mit Absicht in die Einbahnstrasse. Kein Erfolg. Die Führer der entgegenkommenden Fahrzeuge winken um so wilder je weiter wir die Einbahnstrasse befahren, aber die Navigation sagt nichts.

Ich bleibe mitten auf der Strasse stehen um der Navigation Zeit zu geben, die Postition neu zu berechnen, damit sie auch echt merkt, das ich FALSCHRUM in einer Einbahnstrasse stehe... nichts. Ich kontrolliere den Empfang... 4 Satelliten sichtbar, alles bestens. Andere Autofahrer zeigen mir einen Vogel.
Ich fange an, rückwärts auf dem Bürgersteig rumzufahren und private Parkplätze zu erforschen. Wenden mitten auf der Strasse findet die Navigation auch okay. Die anderen Verkehrsteilnehmer sehen zunehmend verstört aus. Da kann ich jetzt keine Rücksicht drauf nehmen.
Ich fuhrwerke noch ein bisschen in der Strasse rum (die Navigation meint inzwischen ich sei "OFF ROAD"), aber es hilft nix.
Die Kiste findet das alles okay und sagt nichts.

Als ich schliesslich für 250 Euro Verkehrsübertretungen begangen habe gebe ich auf.

Morgen werde ich mal versuchen, rückwärts durch eine Einbahnstrasse in der falschen Richtung fahrend im Überholverbot ein Auto über eine rote Ampel hinweg zu überholen und dabei eine Strassenbahn schneiden. Nachts ohne Licht.

Mal sehen.

Skinny Puppy

Der Grillmaster steht auf du und du mit Skinny Puppy oder so ähnlich und kommt so auf die Gästeliste von cEvin Key in der Columbiahalle.
Grillmaster ist ja Skinny Puppy Fan der ersten Stunde und hat so gut wie alle Vinyl UND CD Veröffentlichungen und sich z.b. 1986 mal die Mühe gemacht, den Text einiger Stücke detailiert zu übersetzen.

Aber nie auf einem Konzert gewesen... klar so oft haben die eh nicht in Europa gespielt.

Gig war nett, aber an vielen Stellen auch sehr Retro, so a la rote Flüssigkeit verschmieren und Grimassen schneiden, mit Kruzifix-Ketten winken und Gasmasken aufsetzen und so. Lockt ja keinen Hund mehr hinterm Ofen vor sowas. Wer den Grillmaster kennt, weiss, das der bis so 1994 oder so immer mit einer Paintball Maske aufgetreten ist... und eigentlich war das da schon 3x durch.
Egal. Auch ein paar optisch nette Ideen dabei, z.b. mittels eines rückbeleuchteten Screens und aufgesetzen Umrissmasken eine Art Schattentheater aufführen. Videorückprojektion sehr gut gemacht, kann man nicht meckern.

Es war sehr warm in der Halle, ich habe grossen Respekt vor dem Drummer gehabt... der Grillmaster tritt ja auch ab und an auf wenns warm ist und kennt die Strapazen eines Gigs bei 40 Grad Raumtemperatur sehr gut.

Musik... nun, quer Beet Assmilate und Cult und so darf nicht fehlen, bei manchen Stücken nicht mehr erkennbar was es war, zumal der Gesang oft zu leise war. Aber insgesamt sehr nett und wirklich guter Sound, druckvoll und alles.

Publikum bestand aus 2 Fraktionen: Leute in Grillmasters Alter, also Fans von früher. Viele davon auch auf der Rille von damals hängen geblieben. Es ist komisch 40 jährige dicke Hausfrauen zu sehen, die aber vollen Gothic Outfit aufkreuzen, Netzstrümpe und all das Zeuch.

Viele aber auch so jung, dass sie bei der Veröffentlichung der ersten Scheiben noch nicht mal geboren waren.... gar nicht schlecht. Ich hätte mal Grillmaster Junior mitnehmen sollen.

Blöd, daß ich das vergessen hab.

Kleine Dramen im Zug

Mal wieder im Zug unterwegs. Zugegeben, der Grillmaster fährt 1. Klasse (tja, so TOP Erfolgreich...äh... tschuldigung). Wie schon früher berichtet, darf man dort regelmässig den lustigsten Telefonaten beiwohnen. Diesmal erneut eingeleitet von einer Person, die mehrmals versuchte mit jemand zu telefonieren und die beliebte "ja hallo, ich bin im Zug da ist die Verbindung immer so schl...hallo? Hallo?" Nummer gebracht hat. (zu allem Überfluss hat die Person nebenher auch noch mit einem Textmarker auf einem Papier gefuhrwerkt und - den Grillmaster beschlich ein Deja Vu Gefühl - dabei wesentlich mehr markiert als unmarkiert gelassen.

Soweit alles schon mal da gewesen.
Neu aber das folgende kleine Drama.

Ein Herr im Business-Einheitslook und mit den obligatorischen Aktenstapeln um sich, die in der ersten Klasse zum guten Ton der Geschäftsreisenden gehören ("ich fahre in der ersten Klasse, weil ich den Platz zum Arbeiten brauch"), telefoniert viel. Nach einigen Telefonaten wo weltmännisch Besprechungsräume und Meetings organisert werden ("Ich erwarte Sie dann in der DB Lounge. Ja. Hat der Raum auch einen Beamer? Ein Flipchart brauchen wir auch, können Sie das bitte veranlassen") dann dieses Gespräch:

"Ja hier X, können Sie mich mal rasch mit Herr Y verbinden, ja, danke. Ah Herr Y, X hier. Bei einer Durchsicht meiner Konten ist mir aufgefallen, das mein Jun-Oh Gehalt noch nicht eingegangen ist."

(wir haben Ende Juli)

"Könnten Sie mal rasch schauen, was da schief gegangen ist?"

Pause. Dann verwundert:

"Ach. Auf wessen Veranlassung hin denn? Aha. Ja... "

Lauscht.

"Nein, das wird nicht erforderlich sein... nein. Ich bin ja Freitag wieder im Büro, da kümmere ich mich dann selber drum, danke."

Hm. Freitag wieder im Büro?
Wenn er sich da man nicht täuscht.

Wusste ich.

Mal wieder ne Studie gemacht worden. Thema: Leiden "Elektrosensible" direkt unter der Strahlung einer Funkantenne?

Die Studie ging so: 44 Leute die sich selber als
"Elektrosensible" einstufen und angaben, unter elektromagnetischen Feldern zu leiden sowie 114 Personen in einer Kontrollgruppe wurden 3 Jahre lang der "Wirkung" einer Mobilfunkantennenanlage ausgesetzt.

Die Antwort: Ja, Elektrosensible leiden (im Gegensatz zu den Personen der Kontrollgruppe).

Allerdings nicht in Abhängigkeit davon, ob die Antenne überhaupt in Betrieb war. Entscheidend war nur, dass man Ihnen SAGTE die Antenne sei in Betrieb. Ein Korrealtion der Beschwerden mit dem tatsächlichen Betrieb der Antenne konnte nicht festgestellt werden.

Man kann solche Leute also damit krank machen, dass man eine Antennenattrappe aufstellt. Vielleicht reicht schon ein Besenstiel mit Silberfolien umwickelt und ein bißchen Lametta dran. Dann noch ein Schild dran mit der Aufschrift "geheimes Militärprojekt: Dark Matter Gighertz Hochenergie Strahler 234 Z-delta, nicht berühren" und ab geht die Luzi!

Eigentlich ne Gute Idee für eine psychologische Kriegsführung.

Andersrum: Um tatsächliche Sendemasten eine Weihnachtsbaumattrappe bauen oder so was und schon ist das Problem gelöst.


Nächste Woche: Ich und mein Pendel.



P.S.: Bevor jetzt alle Technikfreaks frohlocken: die Studie sagt natürlich nix zu der Wirkung einer Langzeitbelastung aus. Und da wäre nicht mal ich zu optimistisch...

(P.P.S.: diesen Eintrag habe ich 2007 verfasst. Jetzt ist es 2009 und vor kurzem habe ich mitbekommen, das Mobilfunkanlagen heutzutage gerne mit Schornsteinattrappen verdeckt werden.)

Update 2013: Aktuell gab's wieder eine ähnlich Studie der Uni Mainz mit dem selben Ergebnis. Genau genommen hat die (mit nur 147 Personen ebenfalls nicht representative) Studie sogar noch einen Twist: Hier wurde nämlich den Probanden vor dem Vesuch eine Filmchen gezeigt, ein mal eine TV-Reportage über die angeblichen Gefahren von Funkwellen und Elektrosmog und einer anderen Gruppe von Leuten eine Reportage zum Thema Datensicherheit. Anschliessend wurde die Probanden einer angeblichen neuartigen WLAN Funkzelle ausgesetzt und dann befragt.
Wie üblich: Insgesammt über die Hälfte aller Versuchspersonen klagten über Beschwerden.
Der Twist: Diejenigen die den Elektrosmogfilm gesehen hatten, klagten deutlich häufiger über diverse Sympthome wir Kribbeln, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen als die der Gruppe, die den unverfänglichen Film gesehen hatten.
Und auch hier: obwohl eine grosses Gerät mit blinkendem "WiFi" Zeichen aufgebaut wurde, gab es gar keine Funkwellen, denn das Geräte war eine funktionslose Attrappe. Die Frage die nun rumgeht ist: Macht die Berichterstattung über angebliche Elektrosmoggefahren mehr Leute krank als ... Elektrosmog?


STASI 2.0

STASI 2.0 hat es geschafft! Jetzt ist es sogar CSU Hardliner Günther Beckstein zu viel geworden. Der hat nämlich erstaunlich deutlich gesagt, man dürfe nicht einmal darüber Nachdenken, die präventive Tötung von möglichen Terroristen auf eine rechtliche Grundlage zu stellen (Vulgo: zu erlauben).

Wir erinnern uns: STASI 2.0 (aka Innenminister Schäuble) hatte vor einigen Tagen gefordert,
gezielte Tötung von Terroristen zu ermöglichen.
Gemeint ist nicht etwa, daß Terroristen in einem Polizeieinsatz erschossen werden, um sie etwa am Zünden einer Bombe zu hindern, sondern vielmehr, sie VORHER zu erschiessen, also bevor Sie was getan haben. Also gewissermassen

1. die Einführung der Todesstrafe
2. für Leute die eventuell mal was machen KÖNNTEN.


Überspitzt formuliert sieht das in etwa so aus, das sich ein paar Leute überlegen, der Herr Jussuf Islam sei bestimmt eine Gefahr und habe auch im Internet eine Anleitung zum Bombenbasteln runtergeladen und er heisse ja auch so komisch und dann der lange Bart... und dann betreibt der noch ne Koranschule vielleicht... den erschiessen wir mal lieber.


Mal abgesehen von dem ganzen anderen Kram den Schäuble so vorschlägt (Online Durchsuchung, Internetverbot für "Gefärder", Einführung des Tatbestandes der "Verschwörung", Legtimiation von Folter) ist das doch der Gipfel: Leute erschiessen, weil sie eventuell mal was machen werden?

Wo sind wir hin gekommen?




P.S.: Roland Koch, unser allseits beliebter "brutalstmöglicher Aufklärer", hat im Gegensatz zu Beckstein Zustimmung geäussert. Immer wieder unglaublich der Mann!

Wellness

Heute mal in einem "Wellness-Spa" gewesen. Mein Holde ist da Mitglied, weil sie eifrige Saunagängerin ist und gerne schwimmt. Als Mitglied bekommt man ein Gutscheinheft, da durfte ich dann für "nur" 14 Euro mit rein. Bereits am Eingang erste Verblüffung für den Wellness-ungeübten: Ich habe keine Badelatschen. Die sind aber Pflicht. Glücklicherweise kann man mir aber welche verkaufen, kosten 5 Euro, naja, in meiner Grösse 6 Euro.

Ich selbst bin an Sauna nicht so interessiert, also dann eben schwimmen. Nach 30 Minuten schwimmen im nur 1,30 Meter tiefen Becken wird mir langweilig. Die anwesenden Personen sind die reinste Geisterbahn. Leute die so fett sind, das man nicht erkennen kann, obs Männer oder Frauen sind: Das normalerweise hinweisgebende MakeUp ist abgewaschen, die Frisur hängt nass runter und Titten haben alle. Die primären Geschlechtsorgane sind unter einem Fettlappen verborgen. Da Sauna und Termalbetrieb angebunden sind, ist übewiegend alles total nackt.
Informationen die man nicht haben will. Mir wird klar:
Fett verstümmelt grässlich.

Im Becken ziehen zwei Fettberge gemütlich ihre Bahnen, erst nach drei Runden sehe ich, daß die gar nicht schwimmen, sondern nur gehen und dabei mit den Armen rudern.

Als die Langeweile zu gross wird, beschließe ich, in den Fitnessraum zu gehen, wo lustige Maschinen aufgebaut sind. Vor allem irgendwelche Dinger auf denen man sicher enorm gelenkschonend mit laufähnlichen Bewegungen rumhampelt, daß es lächerlicher nicht aussehen kann. Erinnert mich an diese TV-Werbesendungen für den Swingmaster oder wie die Teile hießen. Naja, die werden ja sicher auch was anderes haben. Normales Laufband. Laufe ich anstatt für 0 Euro durch den Wald eben für 14 Euro in einem grossen Zimmer auf der Stelle.

Kommts aber gar nicht zu, weil eine mir hinterherlaufende Angestellte des Wellness-Tempels erklärt, ich hätte ja nur das blaue Armband, nicht das rote, und daher dürfe ich nicht in den Fitnessraum. Da hätte ich den anderen Gutschein vorlegen müssen, der hätte dann 15 Euro gekostet, da wäre dann Fitness mit dabei gewesen.

Genialer Marketingcoup! Letztlich sind die Gutscheine ja dazu da, Leute "anzufixen". Und da haben die tatsächlich zwei verschiedene mit einem Preisunterschied von nur EINEM Euro, aber wenn man den Falschen nimmt, darf man nicht in den lächerlichen Geräten mitschaukeln.

Klar.

Also gut, da meine Holde noch ca. vier Stunden in dem Laden bleiben will, muss ich die Zeit rumkriegen. Also zurück zur Geisterbahn.
Da auf eine Liege gelegt und ein Buch gelesen, das ich glücklicherweise mitgenommen hatte. Zwischendrin, wenn gerade keine Fettklösse ihre Wassergymnastik gemacht haben, schnell paar Bahnen gezogen. Aber Bahnen kloppen ist eben einfach nur langweilig.

Gut, dann mal so richtig entspannend im Whirlpool! Ich also da hin (immer auf den blöden Gummilatschen rumgegeschlurft) und mich in so ein Dingen gelegt. Sprudelt auch nett und ist auch angenehm Urinwarm... aber auch recht öde nach kurzer Zeit. Irgendwie will sich bei mir keine recht Freude einstellen, wärend ich dem Geblubber zusehe. Draussen scheint die Sonne und ich liege in einem eher dunklen Raum mit wildfremden Leuten in einer Badewanne mit blubberndem Wasser rum.
Ich verstehe immer weniger, was da so erstrebenswert dran sein soll.


Gut, irgendwann ist die Sache durch. Mit Parkgebühren hab ich 24 Euro auf den Kopp gehauen und habe nun doll praktische Badelatschen, die ich vermutlich nie mehr brauchen werde... und unvergessliche Bilder im Kopf.

Super Sache so ein Wellnessnachmittag.

Soulmans Gesetz

Soulmans Gesetz beschreibt vier mögliche Zustände von Systemen. Ursprünglich nur auf komplexe Computerprogramme bezogen ist Soulmans Gesetz auf alle Systeme anwendbar, deren Funktion durch willentliches Eingreifen geändert werden kann und deren Funktionieren eine gewisse Dringlichkeit hat.

Sinn des Gesetzes ist es, die vier Zustände zu Ordnen und zu Werten.

Nach Soulmans Gesetz kann jedes komplexe System, in dem kausale Zusammenhänge nicht sofort ersichtlich sind folgende Zustände annehmen:

1. Das System funktioniert NICHT und es ist bekannt warum es nicht funktioniert.
2. Das System funktioniert NICHT und es ist NICHT bekannt warum.
3. Das System funktioniert und es ist bekannt warum.
4. Das System funktioniert und es ist NICHT bekannt warum.

Das besondere an Soulmans Gesetzt ist, das diese Tabelle auch gleichzeitig eine Wertung enthält. D.h. der 1. Zustand ist der Beste, der 4. Zustand ist der schlechste.

Es fällt auf, das dies einer trivialen Betrachtung widerspricht, die zu postulieren scheint, es sei grundsätzlich am Besten, ein System würde wie gewünscht funktionieren.

Dies liegt im Wesentlichen in drei Umständen begründet.
A. Das Nichtfunktionieren eines Systems ist besser als das Funktionieren, weil der Umstand des Nichtfunktionierens Problembewusstsein schafft, während einwandfreie Funktion eventuell trügerische Sicherheit und Nachlässigkeit erzeugt.

B. Es ist trivial, das die Kenntnis einer Ursache besser ist als deren Nichtkenntnis. Die Ursache zu kennen ergibt im Falle des Nichtfunktionierens automatisch eine Handlungsanweisung: Nämlich die Ursache zu beseitigen. Auch im Falle das ein System funktioniert ist Ursachenkenntnis gut, weil sie gleichbedeutend mit Systemkenntnis ist, also z.b. bei späteren Schäden Verbesserungsansätze liefert.

C. In den meisten Systemen ist Nichtfunktion der stabilere Zustand, der mit geringem Aufwand hergestellt werden kann. Es bietet daher mehr Planungssicherheit, sein Handeln von diesem Zustand leiten zu lassen, die man mehr Vertrauen in die Stabilität dieses Zustandes haben kann.

Die scheinbare Paradoxie im Vergleich mit der Alltagseinschätzung entsteht durch die Ausblendung des Sinns des Systems, das Trivial immer ist, seinem Zweck zu dienen, womit ein Nichtfunktionierendes System per se schlecht ist.

So bezieht sich Soulmans Gesetz immer nur auf eine momentane Zustandsbeschreibung
eines unsicheren Systems. Dennoch ist Soulmans Gesetz in vielen Bereichen der Technik und darüber hinaus verblüffend treffsicher anwendbar:

Z.B. auf ein Auto angewendet bedeutet Soulmans Gesetz dieses:

Angenommen ich muss dringend zu einer bestimmten Zeit zu einem bestimmten Ort gelangen. Ich habe ein Auto, das ich verwenden könnte. Es ergeben sich folgende Möglichkeiten:

1. Das Auto fährt nicht, ich weiss auch warum: der Tank ist leer.
Folge: Ich weiß sofort, ich kann das Auto nicht verwenden, ich fahre mit dem Bus, außerdem muss ich Benzin in einem Reservekanister mitbringen.

Alle Unsicherheiten sind beseitigt, mein Handeln lässt sich klar planen.

2. Das Auto fährt nicht, ich weiß nicht warum
Folge: Ich weiß sofort, ich kann das Auto nicht verwenden, ich fahre mit dem Bus, außerdem muss ich mich später mal mit dem Auto befassen, nachsehen warum es nicht geht, es in die Werkstatt bringen z.b. Alle Unsicherheiten bezüglich meines eigentlichen Handelns sind beseitigt, mein Handeln lässt sich klar planen. Es bestehen nur Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Verwendbarkeit des Systems Auto.

3. Das Auto fährt, weil ich nämlich getankt habe.
Ich kann das Auto verwenden. Gleichwohl ist damit nicht sicher, das mein Auto auch durchhält, es könnte ein Verdeckter anderer Fehler vorliegen, ich könnte einen Unfall bauen...

Eventuell entschließe ich mich doch mit dem Bus zu fahrten, denn falls der defekt sein sollte, so wird bestimmt ein Ersatzbus geschickt.

Folge: Es ergibt sich keine klare Handlungsanweisung für mich, mein Planen ist mit Unsicherheitsfaktoren behaftet, ich muss Entscheidungen treffen, die falsch sein könnten.


4. Das Auto fährt.
Ich könnte das Auto verwenden, weiß aber im Grunde noch nicht mal, ob überhaupt noch genug Benzin drin ist, um an die nächste Ecke zu kommen. Von Dingen wie verdeckten Fehler oder Unfällen ganz zu schweigen.

Folge: Es ergibt sich keine klare Handlungsanweisung für mich, mein Planen ist mit grossen Unsicherheitsfaktoren behaftet, ich muss Entscheidungen treffen, die falsch sein könnten.

Schlimmer noch, da ich nicht weiß warum das Auto fährt, es also nicht verstehe, könnte ich nicht einmal Warnzeichen eines baldigen Versagens richtig deuten.

Es zeigt sich bei dieser Betrachtung, das Soulmans Gesetz trotz seiner scheinbar widersinnigen Folgerung auch in praktischen Betrachtungen zutreffend ist.

Soulmans Gesetz lässt sich grundsätzlich zu Situationsbeurteilung komplexer Systeme heranziehen, seien es Kernkraftwerke, Computerprogramme oder die Eigenschaften von Produkten der Chemischen Industrie. Soulmans Gesetz lässt sich mit Einschränkungen auch auf Metaebene anwenden, als z.b. die Idee den Energiebedarf der Menschheit mittels Kernenergie zu decken als solche. Diese Idee schien ja zunächst zu funktionieren und hat erst im Laufe der Zeit ihre versteckten Fehler gezeigt. Zumindest z.b. von Standpunkt der Atomkraftgegner wäre es deutlich besser gewesen, Kernenergie hätte nicht funktioniert.



Anmerkung: Gelegentlich wird Soulmans Gesetz abgewandelt zitiert und zwar in dem Position 2 und 3 vertauscht werden.

Neues vom Toaster mit Intelligentsensor!

Seit neuestem riecht es bei der Benutzung des Toasters immer nach verbranntem Gummi. Schon alles durchsucht, Toaster Sauber gemacht, Krümel entfernt, hilft nix. Stinkt nach verbranntem Gummi, ich finde einfach nicht raus warum. Nett.

Fuckparade

Heute hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig festgestellt, das die Fuckparade 2001 eine Demonstration gewesen wäre und die Verwaltungsbehörde die Anmeldung hätte annehmen müssen. Es sei im Gegensatz zur Auffassung des Polizeipräsident in Berlin keineswegs zweifelsfrei auszuschließen, dass die Veranstaltung mit Blick auf ihr Gesamtgepräge für einen Außenstehenden erkennbar auf die Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung gerichtet war.
Die Verwaltungsbehörden hatten 2001 ja argumentiert, das der unbeteiligte Beobachter die Fuckparade nur für eine Art Strassenparty halten würde und gar nicht erkennen könne, dass es eine Demonstration sei.
Dem schloss sich das Gericht nicht an:
Die Fuckparade wäre daher auch in der geplanten Form ohne Redebeiträge eine Demonstration im Sinne des Versammlungsrechts gewesen (BVerwG 6 C 23.06).

Es war ja wie bekannt 2001 dann schliesslich zu einer ersatzweisen Demonstration gekommen, die durch die Behörden mit teilweise geradezu absurden Auflagen versehen war: So durften unter anderem keine Radios oder andere Musikabspielgeräte mitgeführt werden. Die Polizei hatte daher grossflächig um den Veranstaltungsort der Demo bei Demonstranten und zum Teil auch Passanten Radios, tragbare CD Player, MP3 Player und ähnliches eingesammelt.

Das hat schon eher an Repressalien totalitärer Staaten und Diktaturen erinnert als an die demokratische und freiheitliche BRD.

Ich war damals selbst zugegen und war, muss ich sagen, schon sehr geschockt, dass es in Deutschland offenbar möglich ist, Leuten legal Radios und CD Player weg zu nehmen.


Siehe dazu auch:
http://www.hauptstadtblog.de/article/3336/

Volldeppen at Work Teil 2

Kürzlich folgendes passiert:

Mutter einer Bekannten gestorben. Bekannte auf Hartz IV. Kann also Beerdigungskosten nicht zahlen, muss auch Erbe ausschlagen, da Mutter vermutlich letztlich nichts hinterlässt und daher eher das Risiko besteht, das noch Kosten auf meine Bekannte zukommen.
Das Sozialamt übernimmt glücklicherweise Teile der Beerdigungskosten (nicht freiwillig natürlich, ist gesetzlich so vorgesehen).

Beerdigung durchgeführt.

7 Monate danach meldet sich das Beerdigungsinstitut. Wo denn das Geld bleibt. (naja, das ist bereits eine verkürzte Darstellung, in Wirklichkeit hat das Beerdigungsinstitut trotz anliegender Telefonnummer ohne weitere Vorwarnung oder Nachfrage ein Inkassounternehmen beauftragt.)

Meine Bekannte, die IHREN Anteil längst bezahlt hat also zum Sozialamt mit den Schreiben des Inkassounternehmens. Nachgefragt was mit dem Geld ist. Sozialamt: "Äh tja, äh, die Zahlung ist noch nicht raus… äh… (wir erinnern uns: mehr als ein halbes Jahr später!). Aber wir überweisen jetzt sofort!

Kaum zu glauben, das Sozialamt hat dann auch tatsächlich überwiesen!


So und JETZT kommt die Rätselfrage:
WOHIN HAT DAS SOZIALAMT ÜBERWIESEN?

1. Auf das Konto des Beerdigungsinstitut.
2. Auf das Konto des Inkassounternehmens.
3. Auf das Konto meiner Bekannten, auf das sie die ausstehende Summe selbst begleicht.
4. Auf das Konto der seit nunmehr 8 Monaten toten Mutter, auf das niemand mehr Zugriff hat.

Naaaa?

Richtig.
4.

Ich finde es generell ne super Idee, Beihilfen zu Beerdigungskosten auf das Konto der Verstorbenen zu überweisen.
Da gibt's dann einfach keinerlei Zweifel an der abgrundtiefen und geradezu absurden Dummheit der deutschen Bürokratie.

Im Falle, dass das Erbe ausgeschlagen wurde und die Nachkommen somit keine Kontovollmachten mehr haben ist's natürlich eine noch gröbere Dummheit und ein prima Beweis, das selbst der absurdeste Schwachsinn noch steigerungsfähig ist.

Verstehe ich nicht

Telekom wird bestreikt.

Als Folge davon würden Aufträge verzögert bearbeitet, Anschlüsse blieben liegen, Störungen würden nicht beseitigt und Servicecenter der Telekom seinen schwer erreichbar.


Ja, schon klar alles, nur was hat das mit dem Streik zu tun?

Erfreut euch an E-mail, so lange es noch geht

Ich bin jetzt endlich auch unter die Endzeitpropheten gegangen: "Das Ende ist nah"

Aber welches Ende?
Keine neue Theorie und auch nicht meine: Das Mailsystem so wie wir es kennen klappt demnächst zusammen. "Demnächst" ist vielleicht schon in 2-3 Jahren.

Warum?

Im Hintergrund, ohne dass der gemeine Nutzer sich die Ausmasse vorstellen kann, tobt ein Krieg zwischen ISPs und Spamern, der nicht zu gewinnen ist. Vor allem nicht für den Endnutzer oder die ISPs. Als "Kolateralschaden" wird E-Mail über die Klinge springen.

Eine unangenhem Eigenschaft von Spam ist, daß erfolgreiche Filterung das Aufkommen von Spam ERHÖHT, da der Spamer immer mehr Mails senden muss, um noch zum Endkunden durchzudringen.

Ausserdem befinden wir uns in einer Rüstungsspirale dergestalt, daß es immer aufwendiger wird Spam sicher zu erkennen. Je mehr ISPs erfolgreich filtern, desdo mehr wird der Spamer sich anstrengen, intelligente Lösungen zu finden, denen der ISP nur mit noch mehr technischem Aufwand (und also auch Rechenleistung und also auch mehr Geld) begegnen kann.

Derzeit liegen wir mitunter bereits bei einem Ratio von über 98,irgendwas zu 1. D.H. von 100 Mails die durchs Internet wandern, ist nur EINE kein Spam!
(in der Presse wird oft noch von "80% Spam" geredet. Doch diese Zahlen sind vom letzten Jahr und aktuell absolut nicht mehr zutreffend). Der Kunde merkt dass nicht sofort, weil bereits beim ISP gefiltert wird, was das Zeuch hält. Daher sieht ein normaler Nutzer ohne eigene Massnahmen oft "nur" ein Ratio von z.b. 30:1; das allein ist schon schlimm genug.

Ich erwarte, das sich das Ratio in den nächsten 12 Monaten auf irgendwas wie 99,9irgendwas zu 1 erhöht, was ja nicht nur ein BISCHEN mehr ist, sondern eine VERZEHNFACHUNG des Spamaufkommens darstellt.

Angenommen z.b. die Filter eines ISPs zusammen mit was immer der Kunde lokal an Filtersoftware installiert hat sieben in 12 Monaten anstatt jetzt (fiktiv) 90% aller Spams dann 99% aller Spams, dann bedeutet dies ja nicht, das der Kunde weniger Spams bekommt (wie viele irrtümlich glauben), sondern vielmehr, das der Spamversender mehr Spams senden muss, um zum Kunden durch zu dringen... und dies natürlich auch tun wird!

Beispielrechnung:
Ein Spamer versendet 1 Million Mails und erreicht bei einer Filtersituation zum Zeitpunkt X damit 10.000 Kunden. Wenn die Provider nun die Wirksamkeit Ihrer Filter verzehnfachen (können), dann erhalten nur noch 1000 Personen das Spam. Der Spamer wird nicht nach versendeten Mails, sondern nach Response bezahlt. Er muss also um an sein Geld zu kommen die Menge der versendeten Mails auf 10 Millionen anheben, um den selben Response zu bekommen. Der Kunde merkt davon nichts. Er kriegt genau so viele Spams wie vorher. Nur der Aufwand auf beiden Seiten hat sich verzehnfacht, die Erhöhung der Wirksmakeit der Filter hat dazu geführt das die Mailserver jetzt 10x mehr Mails verarbeiten müssen, also 10x mehr Resourcen benötigt UND NOCHMAL mehr Resourcen benötigt, weil Filtern(z.B. von Bilderspam) NOCH aufwändiger ist.

Der Spamer sitzt natürlich am längeren Hebel: Es ist für ihn einfacher und billiger seine Mengen zu steigern, ebenso ist es für ihn einfacher Spams zu ersinnen die schwer filterbar sind, als für ISPs Filter zu bauen die das dann doch können. Die aktuelle Multilayer Bilderspams sind sicher ingeniös gemacht. Aber das Prinzip ist so schwer zu ersinnen nicht, das hat vermutlich eine technisch versierter Spammer an einem Nachmittag gemacht. Die Gegenmassnahme hingegene beschäftigt Universitäten im Zuge von Forschungsprojekten.

Dies hat zur Folge, das die Kosten je "echter" Mail und der Filterung von Spam stark ansteigen. Momentan sind wie da noch in Phasen der Verdoppelung je Jahr (nur als Grössenordnung). Es mehren sich jedoch die Anzeichen, das wir bald in den Bereich der Steigerungen um GRÖSSENORDNUNG kommen, mithin um eine Verzehnfachung des Aufwandes pro Jahr. Dies hat natürlich zunächst mal Kostenaspekte. Es gibt also vordergründig zumindest das Risiko, das im Laufe der nächsten 1-3 Jahre die Kosten für das Mailsystem drastisch ansteigen. Diese Kosten werden zunächst mal an die Kunden weitergegben.... bis die ersten Provider nicht mehr mithalten können. Das hat dann die Folge, das kleiner Provider stark benachteiligt sind, nur grosse Massenhoster werden es sich noch leisten können, Ihre Mailsyste ein wenig länger zu härten.

Es wird aber der Punkt kommen, wo auch die Grössten nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Resourcen beliebig zu steigern, selbst angenommen, sie würden das Geld selbst drucken; dies allein schon rein deswegen, weil man irgendwann an technische Grenzen stösst.


Das kann 2 Effekte haben:

1. Es wird zu einem Durchschlagen des Spams kommen, d.h. der Nutzer bekommt recht "plötzlich" sehr viel mehr Spam als bisher, sein Ratio wird sehr schnell bis zur Unbrauchbarkeit ansteigen. Als Beispiel (keine fiktiven Zahlen): Ich bekomme jede Woche ca 10.000 Mails, wovon ca. 9000 als Spam (in mehrern Stufen) gefiltert werden. Dennoch sind von den Mails die ich bekomme nochmals ca. 30% Spam. Tatsächlich echte Mails bekomme ich also nur ca. 700 in der Woche oder 100 Pro Tag.

Die Menge der bei meinen Accounts einkommende Spam steigt derzeit jeden Woche um ca. 100.

D.H. in 12 Monaten werde ich ca. 15000 Mails je Woche bekommen. Wenn unser Mailsystem irgendwann nicht mehr in der Lage ist neuere Spams zu filtern, weil wir nicht mehr das Geld oder die Zeit oder die Rechenleistung haben, unsere Filter nachzuführen, dann schlagen die Spammails ab dem Zeitpunkt zu mir durch. Angenommen dieser Zeitpunkt liegt in 6 Monaten. Dann bekomme ich zunächst anstatt bisher 100 echte Mails pro Tag und 30 Spams nach nur einer Woche schon ca. 100 echte Mails und 45 Spams je Tag. Das klingt nicht so viel. Aber nach 6 Monaten sieht die Sache dann so aus: Unser Mailsystem filtert dann für mich bereits 12000 Mails je Woche aus. Trotzdem schlagen 6000 Mails je Woche durch. d.h ich bekomme 100 Mails je Tag die "echt sind" aber 850 die Spam sind und von den Filtern nicht mehr erkannt wurden!

Spätestens ab da ist das Mailsystem für mich unbrauchbar geworden...
und das scheinbar ohne Vorwarnung innerhalb von höchstens 6 Monaten.

2. Es wird früher oder später auch der Effekt kommen, das die Mailsysteme ob der reinen Menge der Mails langsam werden. Selbst wenn wir alle Mails adequat behandeln (also z.b. filtern) sind wir in der Situation, dafür rein physikalisch an Grenzen zu stossen, etwa wegen der maximal gleichzietig offnen Connections, der Geschwindigkeit von Plattensubsytemen oder dergleichen. Die Auslieferung von legitimen Mails wird sich dann sehr schnell von jetzt Sekunden in Minuten und dann Stunden und dann TAGEN verzögern. Spätestens ab da ist das Mailsystem unbrauchbar.

Es ist also so, das die Tendenz der Spamer (als Reaktion auf filtern)

A) die Qualität des Spams zu erhöhen (im Sinne von schwerer Filterbar)
in Kombination mit
B) die blanke Menge der Mails zu erhöhen

zu entweder dem einen oder anderen der obigen Effekte führt, vermutlich aber zu einer Kombination BEIDER Effekt.

Am Ende werden wir auf Mails 3-4 Tage warten UND sie werden von zehn oder hundert mal mehr durchgeschlagenen Spams begleitet.

Dies wird dann das Mailsystem nicht nur für Einzelpersonen sonder INSGESAMT unbrauchbar machen. Ich erwarte, das diese Entwicklung in den nächsten 3-4 Jahren eintreffen wird.

Wie oben dargelegt wird das vermeintlich sehr plötzlich kommen. Innerhalb von 3-6 Monaten wird das Mailsystem buchstäblich zusammenbrechen

Beide Effekte können überigens jetzt bereits beobachtet werden. Jeder kennt

1. den Effekt, das er auf einmal sehr viel mehr Spam bekommt als noch vor einem Monat. Kennzeichned ist, dass der Spam nicht langsam ansteigt, sonder recht plötzlich (oft von einem Tag auf den nächsten) viel mehr Spam kommt.
Diese Menge nimmt dannach für gewöhnlich nie mehr ab. (bei mir sind es derzeit die Pennystock Aktienkaufempfehlungen, von denen ich bis zu 20 pro Tag bekomme. Diese Sache ist vor ca. 6 Wochen erstmals aufgetaucht und lässt sich wegen cleverer Komposition der Mails kaum fassen)

2. Mails plötzlich ohne erkennbaren Grund Stunden oder Tage unterwegs sind (wir erinnern uns an die entsprechenden Fastausfälle bei mehren bekannten Massenhostern, zuletzt hats vor einigen Monaten 1&1 erwischt.) Das belegt, das es bereits jetzt auch für grosse Provider schwierig ist, Reserven bereit zu halten.


Wie viele ähnlich geartete Entwicklungen (Klimawandel, Energieverbrauch, Bevolkerumswachstum) bemerkt dies keiner. Im Hintergrund baut sich eine exponentielle Kuve auf. Bis die Effekte durchschlagen und so für alle sichtbar werden, kann man sich über die Auswierkungen leicht hinwegtäuschen.
Wenn der fragliche Effekt dann eintritt ist es zu spät.

Bleibt der Trost, das der Zusammenbruch des Mailsystems sicher weniger weh tut als die andern von mir genannten ähnlich gearteten Entwicklungen.

Zivte

"Köpi bleibt" Demo:

Ich hab zwar ab und an meine Probleme mit den Leuten im Köpi gehabt, aber zu Demo geh ich trotzdem hin, will meine Solidarität kundtun.
Dort erklären mir bekiffte Berufslooser, ich sei ja bestimmt ne Zivte und totaaal unaufällig und so.
Auf meine Frage woran er das erkannt habe betont ein besonders lässig wirkend wollender Idiot, er habe das daran erkannt, das ich so nervös sei. Klar ich habe gerade besonders nervös ne Currywurst mit Fritten (ich kann mich an das Berliner "Pommes" nicht gewöhnen) eingepresst. Er aber besteht darauf "einen haben wir schon! Jetzt geh nur mal zu deinen Kollegen, damit wir wissen wer hier noch Spitzel ist." Ich wage es gar nicht, einen von den Leuten anzusprechen, die ich kenne, nachher werden die vom lässigen Kifferlooser auch noch als Spitzel verunglimpft.

Im weiteren Verlauf der Demo pasiert mir ähnliches noch vier mal.

Das ist ja nun eine besonders perfide Methode der Polizei: Jetzt halten die mich schon von Demos ab, indem sie Zivilpolizisten die so ähnlich aussehen wie ich -sich aber erkennen lassen- auf Demos senden, auf dass ich bei späteren Demos verwechselt werde und in Misskredit gerate.

Schlauer Plan.

Hat sie aber nicht davon abgehalten, mich 2x zu durchsuchen und sich auch zu vergewissern, das mein Schuhe keine Stahlkappen haben.

Vielleicht muss ich ja echt an meinem Image arbeiten.

No Germans in Hollywood

In letzter Zeit sehe ich mir Filme verstärkt im Original an. Also US Filme in englisch. Dabei ist mir ein lustiges Phänomen aufgefallen: Wann immer in einem der Filme jemand deutsch spricht, ist das Deutsch fehlerhaft. Mindestens mit unglaublichem Akzent und in mit stark fehlerhafter Grammatik, sehr oft auch mit fehlerhaften Wörtern und gelegentlich einfach unverständliches Zeug, das nicht mal deutsch ist. Auch deutsche Schilder enthalten Schreibfehler etc., nicht so Kleinkram wie Buchstabe fehlt oder Gross- und Kleinschreibung (kann ich ja auch nicht), sondern so Sachen wie "Gas Mainschalter" (Blade the Series).

Betroffen sind auch Grossproduktionen bekannter Studios... oder fast ist es sogar so, dass je grösser das Studio und die Produktion, desto weniger wahrscheinlich ist korrektes Deutsch.

Was ich daran nicht verstehe ist: Wie schwer kann es sein, in den USA einen Deutschen aufzutreiben, der mal eben für zehndollarfuffzig die 4 Sätze Deutsch richtig übersetzt? Bei Filmen die Millionen kosten, denkt keiner daran, irgendeinen Kumpel in Deutschland anzurufen und eben nachzufragen?

Wie kommt es überhaupt zu so Sachen wie "Meine Damen und Herren, bereiten Sie sich beim Anlegen bitte." (Lautsprecherdurchsage in "Sky Captain and the world of tomorrow"). Im selben Film darf auch eine bescheuerte Aufschrift nicht fehlen. An einem Schaltknopf steht als deutsche Funktionsbezeichnung "Dringlichkeitsfreigabe". Hm. Was soll das wohl sein? Wie sich etwas später rausstellt geht es um ein "Emergency Release", also eine Notauslösung. Dringlichkeitsfreigabe, Notauslösung... was solls, ist ja beides irgendwie das gleiche, nicht wahr?

Wer hat das übersetzt? Jemand der deutsch kann ja wohl nicht.
Es ist doch extrem unwahrscheinlich, das es in den USA keine Dolmetscher gibt.

Wen beauftragen so Filmstudios also, wenn keinen Dolmetscher? Versucht sich eventuell der Drehbuchauthor selber, indem er seine Erinnerungen an den Deutschunterricht in der Schule (wenn er den überhaupt hatte) hervorkramt?

Oder jagen sie das durch Babelfisch Software (wie die Jungs die mir unverständliche Mails senden, weil sie meinen, es sei für mich schöner, den Kram in automatisert übersetzem Gestammel zu lesen als in englisch. Dabei kommt dann raus: "Ich erfahre ein Problem betreffend ist ein Gebiet, das mit dir gekauft wird".... Hm.... WAS? Ist aus einer echten Mail an mich von heute. )

Ich bilde mir ein, dass mein Englisch recht gut ist und aus beruflichen Gründen auch geübt, aber wenn ich einen Film drehen würde, den Millionen von Leuten sehen werden, dann würde ich doch jemand fragen der die Sprache besser spricht als ich.

Also ich würde wirklich gerne wissen, wie so was abläuft. Am GELD kann's ja nicht liegen.

Bei Licht betrachtet bleibt ja nur eines als Erklärung. Es gibt, anders als der Laie vermuten könnte, in Hollywood (und auch in noch in einer Drehpause erreichbaren Umkreisen von sagen wir 50 Kilometern) keine Deutschen.


Erstaunlich


Update 2012:
Zufällig sehe ich einem US-Film, der angeblich in Berlin spielt, dieses echt authentische Plakat im Hintergrund:

Bildschirmfoto 2012-05-09 um 01.00.44

Das ist wohl "Deutsch" genug für den gemeinen US-Bürger.
Das "lustige" daran ist, dass der fragliche Film tatsächlich in Berlin und den Babelsberger Studios gedreht wurde und zwar auch noch mit deutschen Fördergeldern.

Mit anderen Worten: Die Hollywood-Heinis bringen sogar Ihre unfähigen Deutschübersetzer mit... nach DEUTSCHLAND!

Und wir bezahen die auch noch dafür.

Unfassbar.




Kaffeproblem

In letzter Zeit fällt mir vermehrt auf, das der erste Kaffe aus der Kaffeemaschine wenn ich auf der Arbeit auftauche (ich sage jetzt mal bewusst nicht: wenn ich MORGENS auf der Arbeit auftauche) sehr gut schmeckt, aber im Laufe des Tages die Qualität des Kaffes offenbar deutlich nachlässt. Der letzte Kaffee kurz bevor ich gehe schmeckt eigentlich ziemlich öde.

Vor ein paar Tagenhabe ich dieses Problem nun auf einem internationalen Meeting auf dem ich war mit dort anwesenden Personen diskutieren wollen, um rauszufinden, ob das ein international Bekanntes Phänomen ist. Ich sagte: "I observed, that the first coffee in the morning tates quite good, while the 20th at night is not that good at all." Die anwesenden fingen an zu lachen und gingen auf das Thema nicht weiter ein.

Ganz anders meine Kollegen hier auf Arbeit.
Zunächst stimmten einige meiner Vermutung zu, eine Degredationsprozess der Kaffeemaschine im Laufe des Tages führe zu einer Abnahme der Qualität des Kaffees, andere Erklärungen seine unwahrscheinlich.
Ganz technisch orientiert wurden nun verschiedene Methoden diskutiert, wie man diese Vermutung bestätigen könnte.
Zuerst legte man mir nahe, ich solle doch einfach mal um 09.00 Uhr kommen und dann beobachten, ob der Kaffee um 13.00 so schlecht schmeckt wie der sonst um 17.00 Uhr. Da war ich gegen.
Nächster Vorschlag war, doch den ersten Kaffee erst gegen 16.00 Uhr zu trinken und dann fest zu stellen, ob der bereits schlecht schmeckt.

Am wertvollsten fand ich aber die Idee, jemanden einzustellen, dessen Job es ist, nachts Kaffee zu trinken, um die Maschine so "vorzudegredieren". Dann müsste eigentlich bereits der erste Kaffee schlecht schmecken

Ich denke, so werden wir es machen.

Neue Koraninterpretation und Doofheiten bis zum Abwinken

Hat also eine Richterin an einem deutschen Gericht einer muslimischen Frau die Prozesskostenbeihilfe zu einer vorzeitigen Scheidung verweigert, weil sich aus dem Koran ergebe, das es ja erlaubt sei seine Frau zu schlagen.

Ein RichterIN! Eines deutschen Gerichtes! Hat gesagt: Deutsches Gesetze is egal, im Koran steht: du darfst Frau schlagen. Also wat will die Alte? Vorzeitige Scheidung weil ihr Mann sie bedroht? Kann ja jede kommen.

Mal abgesehen davon, dass das bei "Ehrenmorden" völlig neue Möglichkeiten bietet.... ich kenne den Koran ja nicht im Detail, aber dass da drin steht man darf Frauen schlagen halte ich für eher unwahrscheinlich. (spätere Anmerkung: Hab mich inzwischen schlau gemacht: steht tatsächlich drin. In der Bibel stehen übrigens auch sehr sehr seltsame Sachen drin. Man wundert sich, wieso alle immer davon reden, das Religion einem als moralisch Richtschnur dienen könne)

Soweit so bescheuert. Heute sagt nun der Sprecher des Frankfurter Amtsgerichts, Bernhard Olb, der Frau (gemeint ist die Richterin) sei die "Tragweite und Sprengkraft" ihrer Aussage nicht klar gewesen.
Ach so!
Mit anderen Worten: wenn´s nur die geschlagene Ehefrau betroffen hätte, DANN wärs kein Problem gewesen so zu entscheiden, aber jetzt wo alles aufmerksam wird und sich selbst die diversen Verbände der Moslems befremdet zeigen, da war´s dann doch nicht so gut?

Die "Tragweite", dass die Frau ein paar Monate länger von Ihrem Ehemann bedroht und geschlagen wird allein reicht nicht?

Aber nun sei ja alles gut, die Richterin sei wegen Befangenheit abgezogen worden.
Toll. Nur: Im Mai ist das Trennungsjahr sowieso rum, und die Frau hat nichts mehr davon weiter die VORZEITIGE Scheidung einzureichen.
Ob die Richterin also für den Fall weiter zuständig ist oder nicht ist nun sowieso egal.

Na klar!

Seit einigen Tagen überschwemmt mich eine Welle von Spams, die meine Filter durchschlägt. Freundliche Damen oder Herren empfehlen mir bestimmte Aktien zum Kauf, weil eine "Kursexplosion" oder "Rakete" bevorstehe. Das sieht dann so aus:


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DIE NEUE KURSRAKETE HEISST CBB Holding AG

Lieber Leser, liebe Leserin!

Die kommende Kursrakete steht zum Start bereit und wir freuen uns, Ihnen
das heute schon mitzuteilen.


(na klar. Danke!)

Von Anfang an dabei sein, wenn die Aktie steigt:

CBB Holding AG

.... Anfangskurs: 7,8 Cent
.... 7-Tage-Ziel: 35 Cent
.... 4-Wochen-Ziel: 1,90 Euro
.... 3-Monate-Ziel: 5 - 6 Euro


(Aha, also eine wertlose Pennystock Aktie. Tatsächlich ist die fragliche Firma in Konkurs! Dies ist schon die 2te Bude, die so beworben wird, vorher gings um die POPnet AG... natürlich auch in Konkurs)

----- WKN: 544400
----- ISIN: DE0005444004

CBB Holding AG meldet Neuigkeiten vor einigen Tagen brandaktuell:
http://cbb-holding.de/pdf/news/adhoc070220.pdf

(Ein PDF auf dem irgendwelches Geblubber steht, dem man bestenfalls entnehmen kann, das irgendjemand die Trümmer aus der Konkursmasse auf kaufen können wollte. Wie das wohl zu einem 3 Monats Ziel von 5 Euro führen soll?)

Exklusive Vereinbarungen mit einem Investor finden statt.

(Klar, Investor! So kann man den Aufkäufer der Konkursmasse auch nennen)

Weitere Schritte sollen in den kommenden Wochen folgen.

(nämlich Ausverkauf der Reste und danach Löschung der Firma?)

Wenn das keine Chance auf einen Raketenstart mit
Ziel 2,80 Euro oder mehr (?) ist!

Nutzen Sie das geballte Wissen unseres Chartexperten-Teams.

Herzlichst, Ihr

Dr. K. Braun
Chefredakteur

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Soweit so lustig und hölzern und unangreifbar formuliert. Ganz unten im Mail steht dann sicherheitshalber noch:

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Risikohinweis: Spekulationen mit meinen empfohlenen Aktien sind immer
spekulativ.
Wertpapierkauf nicht auf Kredit! Keine Haftung durch den Unterzeichner.
Dies ist keine Kaufempfehlung!

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Ach? Spekulationen mit Aktien sind also spekulativ? Is ja ein Dingen!

Jemand versucht also durch massenhafte Werbemails einen Pennystock aufzublasen, den er selber vorher gekauft hat, dann nach 4-5 Tagen solcher Jubelmails steigt die Aktie dann von sagen wir mal 6 Cent auf 12 Cent und er verkauft seinen Kram wieder. WENNS denn klappt, eine Prima Sache für den Spamer, der Rest verliert natürlich.

Ich frage mich jetzt: Lohnt es sich, sich da anzuhängen? Immerhin ist es ja scheissegal, wie der Wert der Aktie tatsächlich ist, es reicht ja wenn Leute das glauben. Bei der POPnet, die noch bis vorgestern beworben wurde, sah dass dann so aus:

performance

Also tatsächlich, sie ist von 4 Cent auf 14 Cent angestiegen und zwar in dem Zeitraum, als die Spammails mich erreichten.

Blöd nur, das ich Skrupel habe....
Scheisse, ich werde nie zu einem richtigen Abzocker.

Vielleicht auch besser so.

(wärend ich diesen Eintrag schrieb sind noch mal 12 (!!) Mails mit dem selben Inhalt reingekommen. Sehr serlös wirkend)